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Wie kann Digitalisierung im Handwerk funktionieren?

In handwerklichen Betrieben steht die Handwerkskunst selbst natürlich im Fokus. Als Betreiber oder Mitarbeiter eines Handwerksbetriebs stecken Sie Ihr ganzes Herz in jedes Projekt. Sie stellen Unikate her. Diesen Wert können Computer nicht ersetzen!

Und dennoch gibt es zahlreiche Beispiele aus der Praxis, wie Digitalisierung sinnvoll und gewinnbringend im Handwerk eingesetzt wird. Effizienz und Präzision werden gesteigert. Unnötige Fehler oder Wartezeiten werden vermieden. Gute Qualität bieten viele Anbieter. Seien Sie der Konkurrenz voraus, indem Sie schneller, strukturierter und mit dem Zeitgeist arbeiten, statt gegen ihn. Außerdem gewinnen Sie durch Digitalisierung Ihrer Firma das Interesse junger Berufseinsteiger.

Wir zeigen Ihnen heute den Status Quo der Digitalisierung im Handwerk und präsentieren die besten Praxisbeispiele.

Inhaltsverzeichnis

Der aktuelle Stand der Digitalisierung im Handwerk

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat am 4. März 2020 die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht. Sie heißt „Digitalisierung des Handwerks“ und zeigt, wie digital fortgeschritten Handwerksbetriebe in Deutschland sind. Im letzten Jahr gab es sicher nochmal einen Boost durch die Notwendigkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Doch dafür müssen erst neue Zahlen erfasst werden. (Eine große Studie zum Digitalisierungsindex von KMUs wurde von der Telekom veröffentlicht, diese geht jedoch nicht speziell auf das Handwerk ein.)

Möchten Sie allgemein mehr über die Digitalisierung erfahren? Lesen Sie unseren Artikel „Digitalisierung einfach erklärt“ und gewinnen Sie spannendes Hintergrund wissen. 

Die Auswirkungen der Digitalisierung im Betrieb

Ein paar Eckdaten aus der Umfrage: 66% der Handwerksbetriebe sehen die Digitalisierung als Chance. 19% erkennen keinen Einfluss auf ihre Arbeit und 13% sehen sie als Risiko. Eine nähere Begründung wurde nicht angegeben. Eine Möglichkeit wäre, dass Unbekanntes immer zunächst riskant wirkt. Außerdem ist die Konkurrenz ein Risiko, wenn sie sich früh digitalisiert. Das sind umso mehr Gründe dafür, das Unbekannte zu ergründen und Anschluss zu halten.

43% sagen, dass sie infolge von Digitalisierungsmaßnahmen neuen Kunden gewonnen haben. Womöglich dadurch, dass mehr Aufträge in kürzerer Zeit geschafft wurden, oder weil die Betriebe online besser auffindbar waren. Bei ca. 20% der Befragten kamen neue Geschäftsmodelle oder Dienstleistungen bzw. Produkte durch die Digitalisierung hinzu.

Maßnahmen und Hürden

Als häufigste Maßnahme wurde eine eigene Website erstellen und der Betrieb hat sich in Online-Verzeichnisse eintragen lassen. Das ist ein guter Anfang. Doch nur 30% nutzen Soziale Netzwerke und noch weniger verwenden weitere Online-Marketing-Methoden. Bei anderen digitalen Anwendungen im Betrieb für die Nutzung von Cloud Computing. Aber nur bei 27% der Unternehmen ist es schon aktiv im Einsatz. Darauf folgen smarte Software, Tracking Systeme, 3D Technik, CAD-Systeme, Drohnen, Roboter, Künstliche Intelligenz und Virtual Reality.

Auch Hürden werden genannt. Das sind hohe Kosten bei der Umstellung, keine Übersicht über Möglichkeiten und 67% der Betriebe wünschen sich mehr Unterstützung durch die Handwerkskammern und Verbände.

Mehr über die Vor- und Nachteile der Digitalisierung erfahren Sie in unserem Beitrag!

Worauf wirkt sich die Digitalisierung im Handwerk aus?

Jörg Mosler berät Handwerksbetriebe. Er beruft sich auf seine eigene Erfahrung als Geschäftsführer. Gemeinsam mit Christoph Krause vom Kompetenzzentrum Digitales Handwerk hat er zusammengefasst, auf welche Aspekte sich die Digitalisierung im Handwerk auswirkt. Hinweis: Es sind fast alle.

Geschäftsmodell und Prozesse

Vor wenigen Jahren haben wir viele digitale Services, die heute alltäglich sind, für unmöglich gehalten. Daher sind auch im Handwerk Visionäre gesucht, die überlegen, wie sie mit der Digitalisierung ihre Dienstleistungen und Produktpaletten erweitern können.

Auch die Prozesse ändern sich. In andere Branchen ist es bereits üblich, dass Kundendaten, Termine, Arbeitszeiten und Rechnungen digital verwaltet werden. Im Handwerk können sie durch die bessere Effizienz auch einen besseren Kundenservice bieten. Es gehen keine Zettel mehr verloren. Erwägen Sie also, Ihr Büro mit digitalen Tools aufzustocken.

Kommunikation und Produktion

Gerade dann, wenn mehrere Teammitglieder koordiniert werden sollen, sollte Kommunikation schriftlich über Online-Tools ablaufen. Immerhin kann nicht jeder gleichzeitig angerufen werden. Um die Außenkommunikation und das Marketing sollte sich jemand kümmern, der in den neuen Kanälen zuhause ist. Vor allem, wenn Sie Ausbildungsplätze besetzen möchten, lohnt sich die Werbung über das Internet und Social Media. Zu guter Letzt kann auch die Produktion von neuen, vernetzten Maschinen profitieren. Hier lauten die Stichwörter Industrie oder Technologie 4.0 sowie Internet der Dinge.

Kundengewinnung durch Suchmaschinenwerbung

Stammkunden aus dem eigenen Dorf oder Viertel, Verwandte und Bekannte benötigten dies nicht unbedingt; doch jeder, der zugezogen ist oder den Dienstleister wechseln möchte, sucht heute im Internet nach einem Betrieb in seiner Nähe. Sorgen Sie dafür, dass Sie über eine technisch aktuelle Website verfügen, mit Kontaktdaten, Ihren Angeboten, Bewertungen von Kunden etc. Nutzen Sie SEO, also die Keywords, nach denen ein neuer Kunde suchen würde.

Wenn Sie Google My Business nutzen, werden Ihre Unternehmensdaten direkt angezeigt. Interessenten können Sie mit einem Klick anrufen. Außerdem werden Sie in Google Maps verzeichnet. Sie können Ihre Seite auch mit einer Anzeige in den Suchergebnissen pushen. Das nennt sich Search Engine Advertisement, kurz SEA.

Kundendaten und Projekte digital verwalten

Um intern produktiver zu arbeiten, können Sie ein CMS und Projektmanagement-Software nutzen. In ersterem werden Daten zu allen Kunden, Interessenten, Partnern, Zulieferern oder Konkurrenten angelegt. Bevorzugter Kontaktweg, Notizen und Dokumente können hinzugefügt werden. Viele Programme erlauben auch den Versand von Angeboten und Rechnungen.

Ihre Projekte und Aufträge können auf PM-Boards dargestellt werden. Das Projekt befindet sich in einer anderen Spalte, je nachdem, ob es in Vorbereitung, Ausführung oder schon fertig ist. Mit einem Mausklick lässt sich eine Info hinzufügen oder der Status ändern. All das kann noch mit einem ERP-System verbunden werden, um Material und Personal im Auge zu behalten.

Möchten Sie mehr erfahren? In unserem Beitrag lesen Sie mehr über die Bedeutung der Digitalisierung für Unternehmen.

CAD-Programme für Prototypen

CAD steht für „computer-aided design“, also vom Rechner unterstützte Gestaltung. Damit können Sie Produkte vorab in 2D und 3D visualisieren. Der Auftraggeber kann es sich vor der Produktion anschauen. Es kann von allen Seiten und auch in virtuellen Räumen betrachtet werden.

Leistungsstarke Programme erlauben exakte Geometrien und fügen das Teil in eine größere Konstruktion ein. Darin wird die Funktionsweise simuliert. Die Bewegung und Beständigkeit des Teils werden getestet. Sogar die Erstellung von Dateien für den 3D-Druck ist möglich. Also das richtige Tool fürs Prototyping.

Bestandsmanagement-System für Werkzeuge

Das Institut für Technik und Betriebsführung hat ein umfangreiches Dokument erstellt, in dem erfolgreiche Beispiele für die Digitalisierung im Handwerk aufgezählt werden. Darin wird die Otto Eberle Bau GmbH & Co. KG erwähnt. Bei ihnen ging viel Zeit verloren, da immer nach Werkzeug gesucht wurde. Auch war unklar, was überhaupt vorhanden ist. Wer hatte es zuletzt gesehen?

Um diese Probleme zu beheben, hat der Betrieb alle Geräte mit Bluetooth-Modulen versehen. In einem Programm wurden sie erfasst und nach Kategorien sortiert. Über das Programm kann nur jeder die Liste der Werkzeuge sehen, mit ihrem Standort und wer sie gerade nutzt. Auf dem Weg zur Baustelle wird nun nichts mehr vergessen, da auf dem Handy geprüft werden kann, was sich alles im Auto befindet. Die Termine der nächsten TÜV-Prüfung wurden gleich mit eingetragen.

Kommunikation mit den Mitarbeitern über Apps

Die Mitarbeiter sind in vielen Handwerksbetrieben beim Kunden vor Ort, zum Beispiel Elektriker, Sanitärdienstleister, Maler oder Dachdecker. Sie können keine Fragen ins Büro oder in die Werkstatt rüberrufen. Dennoch benötigen sie schnell Antwort, um effizient arbeiten zu können.

Hierfür können Sie spezielle Apps nutzen. Der Vorteil gegenüber Anrufen oder einer SMS ist, dass zum Beispiel verschiedene Teams in Gruppen zusammengefasst werden können. Viele Firmen stellen Ihre Prozesse auf ein papierloses und digitales Büro um. Nachrichten können mit Fotos und Videos versehen werden oder durch Schlagworte gefunden werden. Die Apps können auch so eingestellt werden, dass keine Nachrichten mehr nach Feierabend durchkommen. Die Elektro Ehinger GmbH, ebenfalls Teil des ITB-Berichts, hat sich eine solche App programmieren lassen. Prüfen Sie, ob vorhandene Angebote am Markt für Sie genügen. Für Abfragen in eine Richtung, zum Beispiel wenn Sie schnell Infos von Kunden oder Mitarbeitern benötigen, lässt sich dies über Flixcheck selbst abbilden.

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Weiterführend Informationen, wie Sie Ihren Handwerksbetrieb noch besser digitalisieren können, finden Sie beim Zentralverband des Deutschen Handwerks.

Bei uns können Sie schon jetzt ein Tool testen, das sämtliche Nachfragen beim Auftraggeber super einfach macht. Tragen Sie die Fragen und die Telefonnummer bzw. E-Mail-Adresse des Empfängers ein, schicken Sie die Nachricht ab und erhalten Sie in wenigen Minuten Ihre Antwort. So können Termine ausgemacht, Eckdaten zum Auftrag abgespeichert und Fotos von der Stelle gemacht werden, an der später gearbeitet wird. Spätestens dadurch sind Sie den Wettbewerbern voraus.

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